Am 5. September 2024 verwandelten die Einstürzenden Neubauten die Arena Wien in ein akustisches Experimentierlabor. Die legendären Deutschen zeigten einmal mehr, dass ihr kreativer Umgang mit Klang und Instrumenten seinesgleichen sucht. Wo andere Künstler ihr Schaffen auf profane Dinge wie Bass, Gitarre und Schlagzeug aufbauen, erweitern die Neubauten ihren Werkzeugkasten um diverse Rohre, selbstgebaute Instrumente und alte Schallplatten.

Die Einzigartigkeit der Band liegt nicht nur in ihrer Instrumentierung, sondern auch in der Art und Weise, wie sie Klanglandschaften erschaffen, die sowohl roh als auch poetisch wirken. Dabei bleibt die Gruppe ihrer avantgardistischen Vision treu, ohne sich in Nostalgie zu verlieren. Trotz des fortgeschrittenen Alters der Bandmitglieder – der große Meister Blixa Bargeld hat mittlerweile das 65. Lebensjahr erreicht – fehlt es ihnen nicht an Energie. Mit Ausnahme seiner Stimme, die einmal kurz nicht ganz seinen Vorstellungen folgen wollte. Vielmehr scheinen sie ihre jahrzehntelange Erfahrung zu nutzen, um mit noch größerer Tiefgründigkeit und Gelassenheit zu performen. Die körperliche Präsenz und der Fokus, den sie auf der Bühne ausstrahlen, unterstreichen, dass sie noch lange nicht am Ende ihrer künstlerischen Reise angekommen sind.

Alles in allem war es ein Abend, der zeigte, dass die Einstürzenden Neubauten weiterhin Pioniere der experimentellen Musik sind und auch nach über 40 Jahren im Geschäft nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.

Die Fotos entstanden für thegap.at